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Ab dieser Folge wechseln wir mit „Die Ratsherren“ auf einen zweiwöchigen Veröffentlichungs-Rythmus! Wieso, weshalb warum? Die Infos gibts, wie immer, im Podcast.


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Mats und Robin stehen euch zur Verfügung, um absolut jede Frage zu beantworten, die euch jemals beschäftigt hat. Beziehungsprobleme? Fragen zur Relativitätstheorie? Interessiert an Fakten aus dem Tierreich? Antworten auf all das und viel, viel mehr gibt es zukünftig wöchentlich bei den Ratsherren!

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Musik

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4 Kommentare zu “Die Ratsherren #21: Soziale Experimente, kaputte Autos & der Tod!

  1. Zum Thema Knochenmarkspende: das läuft inzwischen sehr sanft ab, hat @Silbersperber ja schon gesagt. Die Seite der DKMS informiert da auch sehr ausführlich, einfach mal draufschauen und registrieren lassen ;) ich wurde bisher einmal um eine genauere Typisierung gebeten, das lief dann per Blutabnahme, was für mich persönlich ja mindetens genauso schlimm ist, wie ’ne monströse Nadel in der Leistengegend, aber naja. Hat aber auch zu nichts Weiterem geführt.

    Beim Thema Inzest hat Robin sich getäuscht. In Deutschland ist es nämlich nur verboten, dass sich Menschen "in gerader Linie – also Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, und deren Kinder, Enkel, Urenkel – sowie […] Voll- und Halbgeschwister" (Quelle: Wiki) miteinander paaren. Cousins und Cousinen dürfen sogar heiraten (außer gleichgeschlechtlich, aber das ist eine andere Baustelle).

    Einige Leute sprechen bei sexuellem Interesse unter Verwandten von genetischer sexueller Anziehungskraft. Sie kann beispielsweise bei Geschwistern, die getrennt voneinander aufgewachsen sind und sich erst im Erwachsenenalter kennenlernen, auftreten. Als Gründe werden die Verbundenheit sowie ein Gefühl der Sicherheit und Intimität auf Grund der Verwandtschaft genannt. Bei diesen Menschen fehlt der sog. Westermarck-Effekt: der Effekt, dass Menschen, die eng zusammen aufwachsen für einander sexuell desensibilisiert werden. Diesen Effekt kann ich übrigens aus erster Hand bezeugen. Meine Eltern trennten sich noch bevor ich in den Kindergarten kam, ich war so zwei oder drei. Meine Mutter zog dann mit mir in die Wohnung einer Freundin, deren Tochter ein halbes Jahr jünger ist als ich. So lebten wir (später in einer größeren Wohnung) bis ich ca. sechs war. Heute sind wir beide 27 und obwohl ich weiß, dass ich die Tochter attraktiv finde, ist die Vorstellung einer sexuellen Beziehung mit ihr für mich total absurd, dabei haben wir heute nur noch über den obligatorischen jährlichen Geburtstagsgruß via Facebook Kontakt.

    Übrigens gibt es aktuell einige Stimmen (etwa die des Deutschen Ethikrates) dafür, zumindest den Paragraphen über Geschwisterinzest abzuschaffen, da eben wie im Podcast auch erwähnt, prinzipiell niemand zu Schaden kommt, wenn zwei Volljährige, die zufällig miteinander blutsverwandt sind, einvernehmlichen Sex miteinander haben. Der Paragraph über Sex zwischen Eltern mit minderjährigen Kindern bliebe davon auch unberührt. Die Argumentation dabei ist, dass das Recht der sexuellen Selbstbestimmung schwerer wiegt als das "abstrakte Schutzgut Familie".
    Was die "Gefahr" behinderter Kinder angeht ist die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik ziemlich eindeutig. Ich zitiere hier mal wieder Wiki, da ich keine Lust mehr hab, zu paraprasieren:
    "Als Reaktion auf das Urteil hat die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik eine Stellungnahme veröffentlicht, in der die Argumentation des Bundesverfassungsgerichtes vom Standpunkt der Humangenetik aus kritisiert wird.[43] Eugenik bedeute „nach international übereinstimmendem Verständnis das dirigistische Bestreben nach einer – wie auch immer definierten – ‚Verbesserung‘ des kollektiven Erbgutbestandes einer Population.“ Nicht nur, dass Inzestverbindungen von Geschwistern ohnehin keinen nennenswerten Einfluss auf den Genpool einer Population haben; die (durchaus vorhandene) höhere Gefahr, dass Kinder aus solchen Beziehungen an rezessiv vererbten Krankheiten erkranken könnten, rechtfertige keinen juristischen Eingriff in die „reproduktive Freiheit“ eines Paares. Die Gefahr solcher Krankheiten (z. B.: Mukoviszidoseoder Spinale Muskelatrophie) bestehe selbstverständlich auch für Kinder nichtblutsverwandter Paare. Falls eine solche Erkrankung bereits bei einem Kind vorhanden ist, haben dessen Geschwister ein Risiko von 25 %, ebenfalls die Erbkrankheit zu bekommen. Bei manchen Krankheiten liegt dieses Risiko noch wesentlich höher. Eine Gesetzgebung aber, die in solchen Fällen einem Paar weiteren Geschlechtsverkehr verbietet, würde auf umfassende gesellschaftliche Ablehnung stoßen, und das Recht darauf, die mit einem Kinderwunsch verbundene Risikobewertung selbst vorzunehmen, zählt zum Kernbestand des Persönlichkeitsrechts."

    Ich persönlich sehe das genauso, würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sexuelle Kontakte zwischen (Groß-)Eltern und volljährigen Kindern entkriminalisieren. Mir ist aber bewusst, dass es da schnell gefährlich werden kann, Stichwort Grooming. Idealerweise würde der Staat da natürlich viel früher einschreiten, aber das klappt ja bisher auch eher so semi.

  2. Zu den Organ- und Knochenmarkspenden:
    Es gab zum Thema Organspenden vor Jahren mal im Fernsehen so eine Diskussionsendung, in der unter anderem die Mutter eines Organspenders eingeladen war. Deren Sohn hatte einen Unfall, bei dem die meisten inneren Organe intakt geblieben waren, das Gehirn allerdings nicht. Auf irgendeine Weise muss sie dabei etwas falsch verstanden haben, denn sie war der Meinung, dass ihr Sohn noch am Leben war, bevor die Ärzte "geerntet" haben und danach logischerweise die Lebenserhaltungsmaschinen abgeschaltet haben, da ja auf den Überwachungsmonitoren noch Lebenszeichen angezeigt wurden.
    Robins Position zum Thema Spenden der eigenen Organe teile ich zwar nicht, kann sie aber sehr gut verstehen, ich finde, dass die Entscheidung über den eigenen Körper auch nach dem Tod eine sehr wichtige ist.
    Zu den Knochenmarkspenden:
    Mittlerweile wird meistens nicht mehr die operative Methode (die mit der riesigen Nadel) verwendet, um Knochenmark zu gewinnen. Es gibt inzwischen ein Medikament, dass die Knochenmarkzellen aus den Knochen "lockt", sodass die Spende dann nur über eine Blutentnahme funktioniert. Die operative Methode ermöglicht eine niedrigere Komplikationsrate und wird deswegen noch bei Notfällen bzw. sehr schlechtem Allgemeinzustand des Empfängers verwendet.
    Interessanterweise hatte ich bereits einen sehr ähnlichen Gedankengang über das Tabu "Inzest", und warum die bloße Beziehung, sogar bei Unwissenheit beider Partner, in Deutschland unter Strafe steht.
    Das "natürliche Tabu" ist ein psychologisches Phänomen, dass sich zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr ausbildet, und sexuelle Attraktion nicht nur zu leiblichen Verwandten, sondern auch zu anderen Menschen, mit denen ein Kind in diesen Jahren in familienähnlichen Strukturen zusammenlebt, verhindert.

  3. Zitat von TheRunningBear: Jetzt kann ich auch mal was zum Thema sagen. Es gibt keine Schlangen in Neuseeland, nicht weil es zu kalt ist (Kreuzottern zum Beispiel leben auch in kalten Regionen), meines Wissens nach liegt die Schlangenarmut an der langen Isolation der Insel.(Außer eine Seeschlange, würde ich aber nicht als Einheimisch bezeichnen) In Australien leben allerdings sehr viele hauptsächlich giftige Schlangen, die interessanter weise nicht nach Neuseeland emigriert sind, obwohl Schlangen sehr wohl weite Strecken im Wasser zurücklegen können. Ich meine es liegt daran, dass die Strömung zwischen den Ländern so hoch ist so das die Schlangen nicht in Neuseeland ankommen.

    Zum Thema Inzest/Inzucht habe ich auch schon häufiger diskutiert, denn mir ist es ein Rätsel warum das in unserer Kultur so verpöhnt ist. Obwohl es bei Inzucht häufig zu Behinderungen kommt schätze ich das Risiko recht gering ein. Wie Robin schon meinte verbieten wir Menschen mit "schlechtem" Genmaterial ja auch nicht Kinder zu kriegen. Dennoch wäre die Vorstellung mit einem Verwandten…. Naja lass ich lieber. Übrigens die Hutterer, ein christlich-konservatives Volk in Nordamerika (ähnlich Amish) vermehren sich seit Jahrhunderten durch Inzucht. Die Behinderten die daraus hervorgehen werden meistens absolut akzeptiert und als "Gott gegeben" angesehen.

  4. Jetzt kann ich auch mal was zum Thema sagen. Es gibt keine Schlangen in Neuseeland, nicht weil es zu kalt ist (Kreuzottern zum Beispiel leben auch in kalten Regionen), meines Wissens nach liegt die Schlangenarmut an der langen Isolation der Insel. In Australien leben allerdings sehr viele hauptsächlich giftige Schlangen, die interessanter weise nicht nach Neuseeland emigriert sind, obwohl Schlangen sehr wohl weite Strecken im Wasser zurücklegen können. Ich meine es liegt daran, dass die Strömung zwischen den Ländern so hoch ist so das die Schlangen nicht in Neuseeland ankommen.

    Zum Thema Inzest/Inzucht habe ich auch schon häufiger diskutiert, denn mir ist es ein Rätsel warum das in unserer Kultur so verpöhnt ist. Obwohl es bei Inzucht häufig zu Behinderungen kommt schätze ich das Risiko recht gering ein. Wie Robin schon meinte verbieten wir Menschen mit "schlechtem" Genmaterial ja auch nicht Kinder zu kriegen. Dennoch wäre die Vorstellung mit einem Verwandten…. Naja lass ich lieber. ;) Übrigens die Hutterer, ein christlich-konservatives Volk in Nordamerika (ähnlich Amish) vermehren sich seit Jahrhunderten durch Inzucht. Die Behinderten die daraus hervorgehen werden meistens absolut akzeptiert und als "Gott gegeben" angesehen.